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AutorenbildDaniel Groos

Mit Nachhaltigkeit Kosten senken und Effizienz steigern: So geht’s!

Aktualisiert: vor 5 Tagen

2024 war ein turbulentes Jahr für die Nachhaltigkeit. Neue Vorschriften und Reporting-Pflichten wie die CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) haben viele Unternehmen beschäftigt. Doch anstatt Klarheit zu schaffen, führen Verzögerungen und Diskussionen bei der Umsetzung einiger EU-Richtlinien eher zu Unsicherheiten. Planungssicherheit für Unternehmen? Fehlanzeige.


Kein Wunder also, dass viele Unternehmen abwarten, bevor sie größere Veränderungen angehen. Doch die entscheidende Frage bleibt: Was nützt ein Bericht, wenn er keine wirklichen Verbesserungen nach sich zieht? Wir sollten uns darauf konzentrieren, wie Nachhaltigkeit nicht nur eine Compliance-Aufgabe bleibt, sondern zum Treiber für Effizienz und Kostenoptimierung wird.


Mit den 10R-Strategien Kosten senken und Effizienz steigern

Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten lohnt es sich, zirkuläre Prinzipien in Ihre Produktion und Wertschöpfungskette zu integrieren. Sie können dabei helfen, Kosten signifikant zu reduzieren und die Effizienz Ihres Unternehmens langfristig zu erhöhen.

Doch nicht alle Prinzipien des 10R-Modells eignen sich gleichermaßen zur kurzfristigen Kostenoptimierung. Insbesondere die Ansätze wie "Recover" (R9) und "Recycle" (R8) in einer „Cash from Trash“-Strategie bieten oft nur geringe Effekte, während das Prinzip "Reduce" (R2) deutlich größere Einsparpotenziale verspricht.


"Reduce": Mehr Effizienz durch weniger Verschwendung

Das Prinzip "Reduce" zielt darauf ab, alle Arten von Verlusten in der Wertschöpfungskette zu minimieren.  Hier sind einige konkrete Maßnahmen, mit denen Sie signifikante Kostensenkungen erreichen können:

  • Materialreduktion: Optimieren Sie das Design und den Materialverbrauch, um Kosten zu senken.

  • Energieeinsparungen: Setzen Sie auf energieeffiziente Prozesse und Technologien, um den Energieverbrauch zu reduzieren.

  • Kostenreduktion: Überprüfen Sie Ihre Prozesse auf Ineffizienzen und vermeiden Sie unnötige Ausgaben.

  • Informationsverluste minimieren: Durch präzise Datenanalysen können Sie fundierte Entscheidungen treffen und so Informationsverluste reduzieren.

  • Mitarbeiterbindung und -gesundheit: Ein gutes Arbeitsumfeld reduziert Fluktuation und Krankheitsausfälle und sorgt so für eine höhere Produktivität.


Konzentrieren Sie sich auf diese Bereiche. Sie bieten häufig mehr Einsparpotenzial als klassische Kostensenkungsmaßnahmen wie Einkaufsoptimierung oder Automatisierung.


"Design out Waste": Verschwendung von Anfang an vermeiden

Ein wichtiger Bestandteil der Kreislaufwirtschaft ist es, Verschwendung schon im Designprozess zu vermeiden. Dies kann sowohl Ihre Kosten senken als auch Ihre Nachhaltigkeitsziele unterstützen. Hier sind fünf wirksame Stellschrauben:


  1. Anzahl der Teile reduzieren: Weniger Bauteile bedeuten geringere Materialkosten und einfachere Prozesse.

    • Beispiel: Der Dacia Logan zeigt, wie simpel durchdachtes Design Kosten senken kann: Mit 40 % weniger Bauteilen bleibt er unschlagbar günstig.

  2. Einheitlichkeit erhöhen: Einheitliche Bauteile senken Entwicklungskosten und minimieren die Komplexität.

    • Beispiel: Der Dacia Logan verwendet denselben Außenspiegel für beide Seiten – einfach und effizient.

  3. Montagezeiten verkürzen: Je schneller ein Produkt gefertigt wird, desto niedriger sind die Produktionskosten.

    • Beispiel: Der Dacia Logan wird in der Hälfte der Zeit eines herkömmlichen Autos montiert, da clevere Designs wie eine verschobene B-Säule aufwändige Montageroboter überflüssig machen.

  4. Recyclingfähige Materialien nutzen: Der Einsatz von wiederverwendbaren Materialien spart Ressourcen und reduziert Kosten.

    • Beispiel: Wiederaufbereitete Komponenten aus alten Produkten sparen Ressourcen und senken die Kosten.

  5. Fokus auf das Wesentliche: Produkte, die funktional und einfach sind, sparen Kosten und Ressourcen, ohne den Kundennutzen zu beeinträchtigen.

    • Beispiel: Ryanair konzentriert sich auf günstige Flüge ohne Extras – das reduziert die Kosten erheblich.


Frugale Innovation: Mit weniger mehr erreichen

Die Idee hinter den fünf Stellschrauben ist keineswegs neu. Sie bildet den Kern der frugalen Innovation. Hier geht es darum, Produkte und Prozesse so zu gestalten, dass sie mit minimalen Ressourcen maximale Wirkung erzielen. Die Denkweise „Do more with less“ ist dabei keineswegs neu, aber aktueller denn je. Erfolgreiche Unternehmen zeigen, wie diese Denkweise zu nachhaltigem und kosteneffizientem Erfolg führt:


  • Dacia Logan: Vereinfachte Designs und weniger Bauteile führten zu einem der günstigsten Autos auf dem Markt.

  • Ryanair: „No frills“ lautet das Konzept. Ein radikal reduziertes Angebot sorgt für unschlagbare Flugpreise.

  • General Electric MAC400: Ein tragbares EKG-Gerät, das speziell für Entwicklungsländer entwickelt wurde – mit weniger Ressourcen, aber hoher Funktionalität.


Frugale Innovation zeigt: Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit schließen sich nicht aus. Im Gegenteil – sie gehen Hand in Hand


Overengineering: Gut genug ist oft besser

Überflüssige Features treiben nicht nur Kosten in die Höhe, sie steigern auch die Komplexität. Die Frage, die sich jedes Unternehmen stellen sollte: Was ist wirklich notwendig? Viele Produkte sind mit unnötigen Features überladen, die kaum Mehrwert bieten.

  • Smartphones: Mehr Kameras und Pixel jedes Jahr – aber braucht es wirklich jedes Jahr neue Features?

  • Rasierer: 3 Klingen, 5 Klingen, 10 Klingen - der Unterschied ist marginal.

Produkte, die „gut genug“ sind, reduzieren die Komplexität, schonen Ressourcen und  senken die Kosten.


Fazit: Nachhaltigkeit als Effizienztreiber

Das „Reduce“-Prinzip ist ein klarer Weg, wie Unternehmen durch gezielte Reduktion Kosten sparen und gleichzeitig nachhaltiger wirtschaften können. Kombinieren Sie es mit weiteren Prinzipien der 10R-Strategien wie "Reuse", "Refurbish" und "Remanufacture", um die Transformation zu einem nachhaltigen Unternehmen voranzutreiben


Das Beste daran: Alle profitieren. Weniger Abfall, geringerer Energieverbrauch, längere Produktlebenszyklen – das sind Gewinne für Ihr Unternehmen, Ihre Kunden und die Umwelt.


Wir #Sharks sind Expert:innen für frugale Innovation und helfen Ihnen dabei, diese Prinzipien auf Ihre Produkte und Prozesse anzuwenden. Lassen Sie uns gemeinsam Effizienz, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit in Einklang bringen – für ein echtes Win-Win-Win-Win-Szenario! 🦈

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